Die Lausitz im Nebel? Naja im Herbst manchmal. Ich nehme dich heute mit an die Spree – an den Spremberger Stausee und wir beide tasten uns durch den Herbstnebel. Du wirst staunen, was man und frau auch an einem so grauen Herbsttag alles entdecken können. Ich bin deine Naturpilgerin dein Host hier und mein Anliegen mit diesem Artikel und Podcast ist es, bei dir und dir und dir LausitzLiebe zu wecken oder wieder zu erwecken – einfach, indem wir beide hier gemeinsam Naturphänomene der Lausitz erkunden.
Und wenn es mir gelingt, dass auch nur ein Baum mehr stehen gelassen – ein steinerner Vorgarten wieder grün und ein Laubhaufen für unsere Igel und Millionen von Mikroorganismen nicht weggeräumt wird – weil wir unsere heimische Natur einfach lieben, dann ist alles gut. Ich freue mich nun auf diese Runde Nebelwanderung mit dir. (Und wenn dir der Podcast gefällt, like, teile ihn und abonniere LausitzLiebe, damit du keine Folge verpasst.
Hier ist es total still. Doch nicht ganz: Ein paar Krähen in der Ferne. Ansonsten ist es still, ganz still. Die Bäume schlafen. Ich bin hier mal wieder am Spremberger Stausee und unter meinen Füßen raschelt jetzt das Laub. Fast alle Bäume haben ihre Blätter komplett abgeworfen.
Der See ist nicht zu sehen, weil da nur Nebel ist und zwischen den wenigen noch bunten Blättern kannst du nicht weit gucken. Es ist neblich und still. Und trotzdem kommt es mir vor, als wenn es irgendwie so aufgeräumt wäre. So, nach dem Motto: „Wir haben jetzt alles weg sortiert, alle Blätter, nochmal allen Zucker ordentlich getankt und sind jetzt im Winterschlaf. Winterschlaf in der Lausitz.
Die Weide hat noch ganz paar Blätter dran. Aber gleich daneben stehen Pappeln, da hängt gar nichts mehr dran, da haben die Herbststürme alles schon abgerissen. An den Zweigen sind überall schon Knospen und an den Knospen sieht man noch ein paar Spinnweben, die alle mit feinen Tröpfchen besetzt sind und auch an jeder Knospe hängt ein großer Wassertropfen. Sieht fast aus, als wären da Mini-Weihnachtskugeln schon dran.
Keine Sonne, düster! Aber eigentlich ist das Wort „düster“ nicht richtig. Stille, als wurde so ein Kleid des Nebels, so ein Nebelkleid hier über alles drüber gelegt und sagt: „So, jetzt packe ich meinen Bettdecke aus Nebel hier drüber und schlafe.“
Nur die Hagebutten siehst du rot leuchten. Gut, dass die auch da bleiben über den Winter. Die Kiefern sind natürlich grün wie immer, aber ich habe selbst bei denen das Gefühl, dass sich auch die Kiefern sich ein bisschen zurückziehen und in so eine Art Winterruhe gehen.
Das ist so malerisch, du kannst kaum 20, 30 Meter weit gucken und dann ist Nebel. Vom See siehst du gerade mal so die Bucht, in der ich gerade stehe – und mehr nicht. Der Rest ist Nebel.
Vielleicht ist das auch eine Zeit, um das ein oder andere zu verabschieden. Der Sommer ist endgültig weg. Auch der bunte Herbst verabschiedet sich gerade. Das Jahr verabschiedet sich so langsam. Und es wird nicht mehr lange dauern, dann sind wieder die Rauhnächte, die wilde Berchta mit ihrem Gefolge tobt dann wieder in Stürmen übers Land.
Und vielleicht ist es einfach Zeit, schon mal so ein Resümee zu ziehen und Abschied zu nehmen. Ohne, dass du jetzt aktiv irgendwas tun musst. Vielleicht kannst du nur im Gedanken, Dinge aussortieren, die dir nicht mehr so dienen. Dinge, die du wie die Blätter, die die Bäume abgeworfen haben, auch mal abwerfen kannst. So nach dem Motto: „Weg damit. Nächstes Jahr gibt’s was Neues.“ Vielleicht ist das eine gute Zeit dafür.
Für mich ist das jetzt so eine Zeit, wo wir von der Natur auch mal was lernen können, nämlich zum Beispiel, uns auch mal eine dicke Wolldecke über den Kopf zu ziehen, und in so eine Art Winterruhe zu gehen.
Natürlich können wir uns nicht mehr zu 100 % an die traditionellen Rhythmen der Natur anpassen.
Ein bisschen aber schon. Es wird ja zeitlich dunkel, spät hell und wir sind gerade jetzt so in dieser Zwischenzeit: Advent ist noch nicht so richtig und tiefster Winter ist auch noch nicht so richtig.
Es ist vielleicht ganz gut sich in diese Nebelwand einzupacken und die Früchte des Sommers intern zu genießen, so wie es die Bäume tun. Die haben ja alles, was sie im Sommer über ihre Blätter geerntet haben, den ganzen Zucker, haben sie so ein bisschen ins Innere zurückgezogen, damit sie im nächsten Frühjahr wieder genügend Kraft haben, um auszutreiben.
Und vielleicht ist das was, was wir Menschen uns auch mal wieder abgucken können. Ich meine, unsere Vorvorvorfahren haben ja viel intensiver im Rhythmus der Natur gelebt, als wir das heute tun und tun können.
Trotzdem glaube ich ganz fest daran, dass wir immer noch diese innere Uhr haben. Und daran, dass in dieser inneren Uhr jetzt so ein bisschen die Zeichen auf Rückzug stehen, auf Cocooning, das sich einmummeln, Dinge Revue passieren lassen.
Ich glaube ganz fest dran, dass das eine der Zeitqualitäten dieser neblig feucht frischen Tage ist..
Und dass das für uns auch gut und notwendig ist, dass wir uns hier in der Lausitz, die ja so viel Veränderung dieses Jahr erlebte. Wir können jetzt diese Veränderung erst mal setzen lassen und das gar nicht unbedingt zu bewerten. Ich meine, heute ist es neblig, das kann ich nicht ändern, du auch nicht. Es ist grau in grau in grau, das können wir beide nicht ändern. Aber wir können das Beste draus machen, du und ich.
Und dazu möchte ich dich einfach mal einladen, dass du dir mal so anguckst, was ist denn gerade so für eine Zeitqualität in deinem Leben? Und ohne irgendwas verändern zu müssen, einfach sagen: „Okay, so ist das jetzt. Was kann ich denn gut daraus machen?“ Du kannst dich zum Beispiel total einkuscheln, dir einen schönen heißen Tee machen oder ein anderes heißes Getränk deiner Wahl und so tun, als wärst du der Nebel über dem See. Du bist einfach da. Und es ist gut. Und mehr musst du gar nicht machen.
Wochenaufgabe
Das ist meine Wochenaufgabe heute für dich. Sei doch mal der Nebel über dem See. Und … … sonst nix. Also … … sei … … und fertig.
Ich wünsch dir alles, alles Liebe. Eine gute Zeit. Wir hören uns nächste Woche wieder in deinem Podcast Lausitzliebe. Ich bin deine Naturpilgerin und ich wünsch dir eine richtig tolle Seinszeit.
Ich hoffe, du hattest Spaß und Freude an dieser Folge. Mein Anliegen ist es, mit diesen – übrigens recht aufwändigen Berichten und Folgen, noch mehr Menschen für die Natur hier in der LausitzLiebe Region zu interessieren und zu begeistern. Wenn mir das heute gelungen ist, ist alles gut. Wenn du diese Folge unterstützen möchtest, dann Like sie, gib 5 Sterne, teile die Folge und empfehle LausitzLiebe Podcast gern an Menschen weiter von denen du weißt, dass sie die Natur in der Lausitz ebenso lieben wie wir beide. Nun verabschiede ich mich von dir, und wünsche dir wie immer ganz viel LausitzLiebe. Deine Naturpilgerin.